Nachruf auf Frank Baier

Frank Baier
12. Februar 1943 – 9. April 2022

Wieder hat die Waldeck einen guten Freund verloren. Der Liedermacher Frank Baier, ein Waldecker seit vielen Jahrzehnten, ist überraschend gestorben.

Frank, der als Dreizehnjähriger, auf Großfahrt mit seiner Rotte „Biber“, zum ersten Mal auf der Waldeck gewesen war, saß bei den Festivals der Sechzigerjahre im Publikum. Auf der Waldeck aktiv wurde er danach. Aktenkundig ist, dass er 1974 beim ersten Arbeitstreffen der AG Song mitgewirkt hat. Als das Säulenhaus abgebrannt war, ist er bei dem Benefizkonzert für dessen Wiederaufbau aufgetreten. Zu Hottes Zeiten gestaltete er zusammen mit Kai Engelke einen Lyrik- und Liederabend, und er organisierte den Auftritt der madegassischen Band Rossy. 1989, beim 25-jährigen Jubiläum des ersten Waldeck-Festivals, ebenso wie bei den jährlichen Liederfesten der Neunzigerjahre, war er mit von der Partie, und im neuen Jahrhundert haben wir ihn gleich viermal auf der Bühne erlebt: 2003 mit „Sons of Gastarbeita“, 2004 mit Bernd Witthüser, 2005 mit den Grenzgängern bei der Vorstellung der gemeinsamen CD „Märzrevolution 1920“ und 2007 mit eigenen Liedern.

Frank Baiers Daten zu seinem Leben und seinem beeindruckenden Lebenswerk sind in einem Wikipedia-Eintrag zusammengefasst. So richtig lebendig wird das Bild vom Menschen und Künstler aber erst auf der neu bearbeiteten Website www.frank-baier.de, die mit eine Fülle von Bildern und Dokumenten das Besondere seiner Persönlichkeit sichtbar macht: Seine Welt-Zugewandtheit, seine Begeisterungsfähigkeit, sein Einsatz für „die Sache“.

Frank hatte sich eine Neubarbeitung der Website gewünscht; Michael Zachcial hat sich dieser Arbeit mit Engagement – und mit Erfolg – angenommen, und die Peter Rohland Stiftung hat ihr Scherflein dazu beigetragen. Die Fertigstellung hat Frank noch erleben können; nun wirkt sie wie ein Vermächtnis.